Donnerstag, 3. November 2011

Kapitel 14 "Iron"

>Ich werde wahnsinnig.<

>Zwei Monate ist sie schon weg. Carol. Carol. Carol! Wie ich diesen Namen hasse!<
Ich vergrabe mein Gesicht im ehemaligen Bett meiner Stiefschwester.


"Ach fuck! Warum...", ich drehe mich auf den Rücken und meine Augen füllen sich mit Tränen, "Warum tut lieben so weh?"
Die ganzen Erinnerungen, die in meinem Kopf gespeichert sind verstopfen mein Gehirn. Meine ganze Welt dreht sich um Carol. Tat es schon immer. Und seit sie fort ist, wird es von Tag zu Tag, wenn nicht sogar von Minute zu Minute, schlimmer.

Meine Hände pressen sich gegen meine Augäpfel und selbst mit dem Schmerz, den ich verursache geht sie mir nicht aus dem Kopf.
Ihr Hexenhaar, ihre zierliche Statur...sie war, nein, sie ist perfekt. Perfekt für mich. Für niemand Anderen.
Ihr wunderschönes Ge... Moment einmal. Wie war ihr Gesicht noch gleich, ich meine, wie sah, wie sieht sie aus? Ihre Augen sind grün, oder sind sie braun?
Starr gegen die kahle Wand blickend setze ich mich auf und kann es nicht fassen.
Wie kann es sein, dass mir diese Schönheit aus den Fingern gleitet? Nein. NEIN! Das darf nicht passieren.
Tränen bahnen ihren Weg hinab auf die Bettdecke.
Carol, ich verliere dich mehr und mehr. Geliebtes Wesen, bitte komm zurück!
Ich will nur noch einmal den Schmerz deiner Nägel fühlen und den bittersüßen Geschmack deines Blutes erfahren. Nur noch ein verdammtes Mal!
Schreien. Ich will schreien. Nein, ich will nicht. Ich muss.
Aber warum kommt kein Laut aus mir heraus? Ist der Schmerz so groß, dass ich nicht mal mehr schreien kann? Nicht mal wie ein kleines Kind auf den Boden aufstampfen kann ich, wild zeternd, weil man mir den Lutscher missgönnt.

Vor 2 Monaten noch, da könnte ich in dieses Zimmer stapfen und sie nehmen. Von Vorn oder Hinten. Sie würde erst wild gestikulieren, doch bald darauf resignieren und mich machen lassen und dann käme das Schönste. Ihr leerer Blick aus den grünen...braunen... Augen...? Fuck, sie entgleitet mir!
Dieser Monolog in meinem Kopf macht mich ganz wahnsinnig, er verstopft mir alle Poren, lässt mich nicht schlafen oder arbeiten.
Ich fahre täglich verschiedene Routen ab in der Hoffnung, dass sie einen Fahrer sucht, der sie im Auto mitnimmt. Es weckt regelrecht schmutzige Fantasien, wie sie da steht, mit zerfetztem Kleid, Schürfwunden und hilflosem Blick.
Zum vierzehnten Mal an diesem Tag habe ich eine Erektion und es wird täglich schlimmer.
Selbst ihre komische Freundin scheine ich zu sehr befriedigt zu haben. Das letzte Mal als sie hier war, sollte sie sich anfangs wehren, aber da sie kräftiger ist als Carol musste ich bei ihr auch härter zupacken - ist ja ganz klar.
Als ich sie von Hinten nahm knallte ihr dämlicher Schädel dauernd gegen die Wand und es hinterließ diesen unschönen Fleck.
Zum Abschluss steckte ich ihr meinen Schwanz in den Arsch, kam und sie schrie minutenlang wie am Spieß.
Seitdem sah ich sie nicht mehr. Muss eine Woche her sein. So lange hielt sie es bisher nicht ohne mich aus, aber es kann mir auch egal sein.

Ich will sie. Zurück. Ich will sie um alles in der Welt zurück!
Meine Welt ist kalt und leer ohne dich, Liebste. Sie verliert ihre Farbe, ihren Glanz, wenn du nicht bei mir bist. Ich bin durchgefroren bis auf die Knochen und meine Gedanken, wie heiß sie auch sein mögen, wärmen mich einfach nicht mehr auf.
Ich brauche dich, Carol.

Entkräftet lasse ich mich fallen und liege abermals im Bett. Die Tränen fließen und fließen.
Dein Vater sagte zu mir, du würdest schon wiederkommen.
Warum nur habe ich das Gefühl, dass du nicht mehr herkommen willst? War meine Liebe zu viel für dich?
Mein Verlangen zu dir ist so immens, ich kann da doch gar nichts gegen machen, so verstehe es doch!

Schluchzend rolle ich mich auf die linke Seite. Früher standen hier Fotos von dir, aber die haben die Alten weggeräumt. Es würde mir nicht guttun überall dein Gesicht zu sehen, sagten sie.
Was wissen die schon?! Von Liebe haben die doch keinen blassen Schimmer.

Wimmern und Schluchzen. Schluchzen und Wimmern. Verkrampfte Hände in der Bettwäsche, die jede Duftnote von dir verloren hat.

Verzweiflung.

Ein erlösender Schrei. Endlich.
Mein Gesicht wird ganz heiß und der Schrei wird immer mehr vom Husten, Würgen und Heulen unterbrochen.

Sieh, was du mir angetan hast, Hexe.

Ich liebe dich.

2 Kommentare:

  1. oh man. Es ist immer so krass das ganze aus seiner Sicht zu lesen, irgendwie so verworren.
    Aber ich freu mich aufs nächste kapitel :D

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  2. @Panda: Jah, so soll das sein :D haha. Es ist auch iwie schwer "Gründe" für sein Handeln oder seine Verzweiflung zu finden, bzw diese artgerecht zu beschreiben. Aber ich muss sagen, er macht mir iwie am meisten Spaß. Da kann man seine ganzen ekelhaften und krankhaften Züge mal rauslassen xD

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